Exkursionen
Flecken Zechlin / Ostprignitz-Ruppin vom 29. - 31. Mai 2015
von Frank Gabriel
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Mann, sind wir alt geworden....
Das dürfte manchem durch den Kopf gegangen
sein, als vom 29. – 31. Mai 2015 insgesamt 32 erlebnishungrige Mitglieder
und Gäste anlässlich der diesjährigen Exkursion des ORION in der schönen
Ortschaft Flecken Zechlin zusammenkamen. Schließlich weist der Verein
bekanntlich eine weit zurückreichende Historie auf – und der respektable
Altersdurchschnitt der Teilnehmer böte ja eigentlich schon lange genug
Raum für eine zweideutige Zuordnung von Lebewesen (weißes Haar und „beflügelt“!)
zur mit „Pierinae“ trefflich benannten Familie von Individuen...
Von den Wirten des Gasthauses „Zechliner Hof“ in einer unverwechselbaren Mischung aus Handfestigkeit und Kommunikationsökonomie begrüßt und betreut, führte dann die gemeinsame Exkursion von Flecken Zechlin am Schwarzen See vorbei in Richtung Plötzensee und Großer sowie kleiner Wummsee, die der Erste Vorsitzende des Vereins, Jens Esser, mit einem Augenzwinkern als „die 125.“ eröffnete.
Einem Anwohner, der sich über den mit dem üblichen Equipment bestens ausgeklügelten Überfall auf die heimische Flora wunderte, war anzumerken, dass auch er das Seminar „Besucherzielgruppen in meiner Region richtig betreuen!“ noch nicht absolviert hatte. „Schmetterlinge? Die hab ick hier seit Jahren nich mehr jesehen!“.

Als machten sie mit ihm gemeinsame Sache, zeigten sich kaum Tagfalter. Aber die Teilnehmer waren selbstverständlich viel zu exkursionserfahren, als dass sie sich davon abschrecken ließen. So waren - vom Wetter weitestgehend in Ruhe gelassen - allerlei bemerkenswerte Käfer, Raupen und Wanzen zu entdecken.
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Was am Tage spärlich war, vermochte das Nachtleuchten an der Badestelle des Zechliner Sees auszugleichen. Es kamen neben einigen interessanten Eulen und Spannern auch größere Exemplare von Deilephila porcellus, Sphinx pinastri und Macrothylacia rubi ans Licht. Dass superaktinisches Licht auch auf die lyrische Inspiration von uns Menschen seine Wirkung entfalten kann, beweist ein Gastgeschenk (von Iris K.):
So kommen sie herbei.
Und leuchten fröhlich weiter
Für die Insekterei.
So ist es, herzlichen Dank!
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Fachsimpeleien
und Gespräche, aktiver Austausch über Funde, Fundstellen und Erfahrungen,
praktisches Lernen voneinander, die Fotografie der Lichtfänge und gemeinsames
Bewerten einzelner Insekten standen dann letztlich wieder einmal über
allem. Wer dabei war, für den ist klar, dass das mit dem Begriff vom
Vereinslebens nicht zutreffend genug bezeichnet ist. Vorzuschlagen wäre
also besser „Vereinslebendigkeit“; und angesichts der allabendlichen
Lautstärke im Gastraum des Zechliner Hofes blieb dann nur eines noch
übrig festzustellen:
Mann, sind wir jung geblieben!
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Fotos von B. Krüger, Dr. J. Deckert, M. Woelky