Käfer stellen die wohl artenreichste Insektengruppe und damit Tiergruppe überhaupt dar. Es gibt Schätzungen, die die Zahl von einer Millionen Arten deutlich überschreiten. Wenigstens 6000 Arten sind in Deutschland zu finden, davon rund 4.700 in Brandenburg und Berlin. Ihre Vielfalt ist schier unermesslich, obwohl der Grundbauplan immer derselbe ist und natürlich auch dem der Insekten allgemein entspricht.

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Buprestis novemmaculata   Foto P. Rückheim

Käfer haben alle terrestrischen Lebensräume besiedelt und fehlen nur in den Regionen mit nahezu oder ganzjähriger Eisbedeckung. Auch das Süßwasser wurde besiedelt, nur die Meere mit Ausnahme der Küstengewässer und des Brackwassers blieben unbesiedelt.

Kaum eine Nahrungsresource ist ungenutzt geblieben, ob es nun Pflanzen, andere Tiere (meist Insekten) oder Pilze sind, vor allem aber auch deren Überreste – Käfer nutzen sie fast alle. Somit sind Käfer auf unterschiedlichste Weise Bestandteile der Ökosysteme.

Nicht wenige Arten werden vom Menschen als so genannte Nützlinge zu seinem Nutzen eingesetzt (z. B. Marienkäfer), unzählige Arten machen sich unauffällig nützlich, wenn sie z. B. Kot und Aas beseitigen und abbauen. Eine Reihe von Arten verhält sich durch ihre Lebensweise gegensätzlich zu den menschlichen Interessen, überwiegend ist das in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Vorratshaltung der Fall (man denke an den Kartoffelkäfer, den Hausbock oder den Brotkäfer). Solche Arten werden dann als Schädlinge betitelt.

Käfer gehören wie beispielsweise Schmetterlinge oder Fliegen zu den Insekten mit vollständiger Verwandlung. D. h. aus den Eiern schlüpfen Larven, die oft beinlos und wurmähnlich, manchmal madenartig sind oder die bekannten Engerlinge darstellen. In jedem Fall haben sie keinerlei Ähnlichkeit mit dem dazu gehörigen Käfer (also mit ihren Eltern) und leben oft auch grundsätzlich anders, von anderer Nahrung und anderen Orten. Dem Larvenstadium folgt nach mehreren Häutungen zwischen den einzelnen Larvenstadien die Häutung zur Puppe. In diesem Ruhestadium werden die Larvenorgane zu denen des Käfers umgebaut. Während die Larve darauf ausgerichtet ist, für schnelles Wachstum möglichst effektiv Nahrung zu beschaffen und zu verwerten, dient der Körper der Käfer der Fortpflanzung und Verbreitung. Die Mehrzahl der Käferarten ist daher auch flugfähig.

Jens Esser