In Berlin-Brandenburg vorkommende Familien
sortiert nach deutschen Namen   sortieren nach wissenschaftlichen Namen
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Acartophtalmiden
Acartophtalmidae
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Augenfliegen
Pipunculidae
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Baumfliegen
Dryomyzidae
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Baumsaftfliegen
Aulacigastridae
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Baumsaftfliegen
Odiniidae
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Bienenläuse
Braulidae
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Blattlausfliegen
Chamaemyiidae
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Blumenfliegen
Anthomyiidae
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Bohr-, Fruchtfliegen
Tephritidae
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Brachystomatiden
Brachystomatidae
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Breitmundfliegen
Platystomatidae
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Bremsen
Tabanidae
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Buckel-, Rennfliegen
Phoridae
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Camilliden
Camillidae
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Campichoetiden
Campichoetidae
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Dassel-, Biesfliegen
Oestridae
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Dickkopffliegen
Conopidae
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Dungfliegen
Scathophagidae
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Echte Fliegen
Muscidae
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Einmieterfliegen
Anthomyzidae
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Faul-, Polierfliegen
Lauxaniidae
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Feinfliegen
Asteiidae
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Fensterfliegen
Scenopinidae
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Fledermaus(laus)fliegen
Nycteribiidae
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Fleischfliegen
Sarcophagidae
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Gefiederfliegen
Carnidae
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Goldaugenfliegen
Chyromyidae
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Gras-, Wiesenfliegen
Opomyzidae
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Halmfliegen
Chloropidae
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Holz-Waffenfliegen
Xylomyidae
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Holzfliegen
Xylophagidae
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Horn- und Schneckenfliegen
Sciomyzidae
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Ibisfliegen
Athericidae
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Kleine Dungfliegen, Kotfliegen
Sphaeroceridae
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Käsefliegen
Piophilidae
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Langbeinfliegen
Dolichopodidae
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Lanzen-, Samenfliegen
Lonchaeidae
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Lanzettfliegen
Lonchopteridae
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Latrinenfliegen
Fanniidae
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Laubstreufliegen
Diastatidae
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Lausfliegen
Hippoboscidae
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Minierfliegen
Agromyzidae
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Nacktfliegen
Psilidae
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Nist-, Futterdiebsfliegen
Milichiidae
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Opetiden
Opetiidae
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Pseudopomyziden
Pseudopomyzidae
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Ragadiden
Ragadidae
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Raubfliegen
Asilidae
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Raupenfliegen
Tachinidae
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Rennraubfliegen
Hybotidae
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Saftfliegen
Periscelididae
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Schenkel-, Borkenfliegen
Megamerinidae
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Scheufliegen
Heleomyzidae
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Schildlausfliegen
Cryptochetidae
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Schmeißfliegen
Calliphoridae
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Schmuckfliegen
Ulidiidae
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Schnepfenfliegen
Rhagionidae
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Schwebfliegen
Syrphidae
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Schwingfliegen
Sepsidae
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Spinnen-, Kugelfliegen
Acroceridae
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Stelzfliegen
Micropezidae
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Stilett-, Luchsfliegen
Therevidae
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Stinkfliegen
Coenomyiidae
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Strongylophtalmyiidae
Strongylophtalmyiidae
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Sumpf-, Salzfliegen
Ephydridae
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Tanypeziden
Tanypezidae
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Tanzfliegen
Empididae
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Tau-, Essig-, Obstfliegen
Drosophilidae
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Tummelfliegen, Plattfüßer
Platypezidae
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Waffen-, Soldatenfliegen
Stratiomyidae
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Waldfliegen
Clusiidae
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Wollschweber
Bombyliidae
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Wurmfliegen
Polleniidae
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Zitterfliegen
Pallopteridae
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Zwergtanzfliegen
Atelestidae

Piophilidae - Käsefliegen
Der Verbreitungsschwerpunkt dieser kleinen kosmopolitischen Familie liegt in den gemäßigten und kälteren Zonen der Nordhalbkugel. Von den derzeit etwa 100 bekannten Arten sind 15 in Deutschland anzutreffen. Die Imagines sind 3-6(-10) mm groß und überwiegend schwarzglänzend, selten orangebräunlich gefärbt. Die Flügel sind durchsichtig, in einigen Fällen auch stellenweise verdunkelt. Der Legeapparat der Weibchen ist teleskopartig ausstülpbar.
Die Larven entwickeln sich zumeist in Aas, das sich in fortgeschrittenem Zersetzungszustand befindet. Kadaver großer Huftiere und kleinerer Säuger, aber auch tote Vögel und Schnecken locken bestimmte Piophiliden zur Eiablage an. An menschlichen Leichen gefundene Larven (vor allem Stearibia nigriceps) spielen eine wichtige Rolle in der forensischen Entomologie. Manche Arten haben sich auf die Verwertung von Mark aus großen Knochen spezialisiert, die kanadische Geweihfliege Protopiophila litigata entwickelt sich ausschließlich in abgeworfenen Geweihen von Elchen und Hirschen. Ihre Männchen versammeln sich auf den Abwurfstangen und verbringen darauf ihr gesamtes Leben (durchschnittlich 6 Tage) mit aggressiven Territorialkämpfen und wiederholten Paarungen mit anwesenden Weibchen. - Weitere mögliche Brutsubstrate sind sich zersetzende Pilzfruchtkörper, Dung und verrottendes Holz. Auch in Vogelnestern wurden Piophiliden nachgewiesen, jedoch ist bislang nur eine Art (Neottiophilum praeustum) bekannt, deren Larven Blutsauger an Nestlingen vorrangig kleinerer Singvögel sind.
Die weltweit verschleppte Käsefliege Piophila casei, der Namensgeber der Familie, ist ein bedeutender Vorratsschädling, sie befällt Pökel- und Rauchfleisch, Fischprodukte, Tierhäute und auch Käse. Auf Sardinien werden die ca. 10 mm langen Larven traditionell zur Herstellung eines überreifen Schafskäses (Casu Marzu) genutzt und mitgegessen. Wegen nicht konformer EU-Hygienestandards ist die industrielle Produktion und der Vertrieb in der EU seit 2005 verboten. Die Larven sind überaus resistent gegen die verschiedensten, für Insekten üblicherweise tödlichen Chemikalien und können auch die Passage durch den menschlichen Magen-Darm-Trakt überleben, wobei Myiasis-Fälle beobachtet wurden. - Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft, die die im dritten Entwicklungsstadium befindlichen Larven von P. casei und weiteren Arten auszeichnet, ist das Sprungvermögen. Durch ringförmige Einkrümmung und plötzliche Streckung des Körpers werden bis zu 20 cm hohe und 25 cm weite Sprünge ausgelöst. Dadurch wird das Auffinden eines Verpuppungsplatzes begünstigt.
Zur Biologie vieler Arten fehlen noch detaillierte Informationen.

illustrierte Arten
Bild
Parapiophila vulgaris

Familie in der Artenliste zeigen