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Piophilidae - Käsefliegen
Der Verbreitungsschwerpunkt dieser kleinen kosmopolitischen Familie liegt in den gemäßigten und kälteren Zonen der Nordhalbkugel. Von den derzeit etwa 100 bekannten Arten sind 15 in Deutschland anzutreffen. Die Imagines sind 3-6(-10) mm groß und überwiegend schwarzglänzend, selten orangebräunlich gefärbt. Die Flügel sind durchsichtig, in einigen Fällen auch stellenweise verdunkelt. Der Legeapparat der Weibchen ist teleskopartig ausstülpbar.
Die Larven entwickeln sich zumeist in Aas, das sich in fortgeschrittenem Zersetzungszustand befindet. Kadaver großer Huftiere und kleinerer Säuger, aber auch tote Vögel und Schnecken locken bestimmte Piophiliden zur Eiablage an. An menschlichen Leichen gefundene Larven (vor allem Stearibia nigriceps) spielen eine wichtige Rolle in der forensischen Entomologie. Manche Arten haben sich auf die Verwertung von Mark aus großen Knochen spezialisiert, die kanadische Geweihfliege Protopiophila litigata entwickelt sich ausschließlich in abgeworfenen Geweihen von Elchen und Hirschen. Ihre Männchen versammeln sich auf den Abwurfstangen und verbringen darauf ihr gesamtes Leben (durchschnittlich 6 Tage) mit aggressiven Territorialkämpfen und wiederholten Paarungen mit anwesenden Weibchen. - Weitere mögliche Brutsubstrate sind sich zersetzende Pilzfruchtkörper, Dung und verrottendes Holz. Auch in Vogelnestern wurden Piophiliden nachgewiesen, jedoch ist bislang nur eine Art (Neottiophilum praeustum) bekannt, deren Larven Blutsauger an Nestlingen vorrangig kleinerer Singvögel sind.
Die weltweit verschleppte Käsefliege Piophila casei, der Namensgeber der Familie, ist ein bedeutender Vorratsschädling, sie befällt Pökel- und Rauchfleisch, Fischprodukte, Tierhäute und auch Käse. Auf Sardinien werden die ca. 10 mm langen Larven traditionell zur Herstellung eines überreifen Schafskäses (Casu Marzu) genutzt und mitgegessen. Wegen nicht konformer EU-Hygienestandards ist die industrielle Produktion und der Vertrieb in der EU seit 2005 verboten. Die Larven sind überaus resistent gegen die verschiedensten, für Insekten üblicherweise tödlichen Chemikalien und können auch die Passage durch den menschlichen Magen-Darm-Trakt überleben, wobei Myiasis-Fälle beobachtet wurden. - Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft, die die im dritten Entwicklungsstadium befindlichen Larven von P. casei und weiteren Arten auszeichnet, ist das Sprungvermögen. Durch ringförmige Einkrümmung und plötzliche Streckung des Körpers werden bis zu 20 cm hohe und 25 cm weite Sprünge ausgelöst. Dadurch wird das Auffinden eines Verpuppungsplatzes begünstigt.
Zur Biologie vieler Arten fehlen noch detaillierte Informationen.
Die Larven entwickeln sich zumeist in Aas, das sich in fortgeschrittenem Zersetzungszustand befindet. Kadaver großer Huftiere und kleinerer Säuger, aber auch tote Vögel und Schnecken locken bestimmte Piophiliden zur Eiablage an. An menschlichen Leichen gefundene Larven (vor allem Stearibia nigriceps) spielen eine wichtige Rolle in der forensischen Entomologie. Manche Arten haben sich auf die Verwertung von Mark aus großen Knochen spezialisiert, die kanadische Geweihfliege Protopiophila litigata entwickelt sich ausschließlich in abgeworfenen Geweihen von Elchen und Hirschen. Ihre Männchen versammeln sich auf den Abwurfstangen und verbringen darauf ihr gesamtes Leben (durchschnittlich 6 Tage) mit aggressiven Territorialkämpfen und wiederholten Paarungen mit anwesenden Weibchen. - Weitere mögliche Brutsubstrate sind sich zersetzende Pilzfruchtkörper, Dung und verrottendes Holz. Auch in Vogelnestern wurden Piophiliden nachgewiesen, jedoch ist bislang nur eine Art (Neottiophilum praeustum) bekannt, deren Larven Blutsauger an Nestlingen vorrangig kleinerer Singvögel sind.
Die weltweit verschleppte Käsefliege Piophila casei, der Namensgeber der Familie, ist ein bedeutender Vorratsschädling, sie befällt Pökel- und Rauchfleisch, Fischprodukte, Tierhäute und auch Käse. Auf Sardinien werden die ca. 10 mm langen Larven traditionell zur Herstellung eines überreifen Schafskäses (Casu Marzu) genutzt und mitgegessen. Wegen nicht konformer EU-Hygienestandards ist die industrielle Produktion und der Vertrieb in der EU seit 2005 verboten. Die Larven sind überaus resistent gegen die verschiedensten, für Insekten üblicherweise tödlichen Chemikalien und können auch die Passage durch den menschlichen Magen-Darm-Trakt überleben, wobei Myiasis-Fälle beobachtet wurden. - Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft, die die im dritten Entwicklungsstadium befindlichen Larven von P. casei und weiteren Arten auszeichnet, ist das Sprungvermögen. Durch ringförmige Einkrümmung und plötzliche Streckung des Körpers werden bis zu 20 cm hohe und 25 cm weite Sprünge ausgelöst. Dadurch wird das Auffinden eines Verpuppungsplatzes begünstigt.
Zur Biologie vieler Arten fehlen noch detaillierte Informationen.
illustrierte Arten