sortiert nach deutschen Namen sortieren nach wissenschaftlichen Namen
Calliphoridae - Schmeißfliegen
Die Zusammensetzung der großen, weltweit verbreiteten Familie Calliphoridae wurde in den letzten Jahrzehnten intensiv diskutiert. Es wurden Verwandtschaftskreise als eigene Familien ausgegliedert wie z. B. die Polleniidae (Wurmfliegen) und andere, früher zeitweilig als eigenständig angesehene Familien wie die Asselfliegen (Rhinophoridae), erneut als Unterfamilien eingegliedert. In der heutigen Zusammensetzung kann man von knapp 2000 Arten ausgehen, davon ca. 55 in Deutschland. Hierzu gehören mittelgroße (4-16 mm), oft metallisch glänzende Vertreter wie die grüngoldenen Goldfliegen (Lucilia) oder die schwarzblauen „Brummer“ (Calliphora). Sie sind allgegenwärtig und allgemein bekannt (dabei recht unbeliebt!), jedoch die Artbestimmung ist oft nicht einfach.
Man trifft die Imagines häufig auf Blüten an, wo sie sich von Nektar und Pollen ernähren und dabei zur Bestäubung beitragen. Weitere Nahrungsquellen sind proteinreiche organische Stoffe wie Aas, Abfälle und Exkremente, aber auch Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Käse...) locken die Schmeißfliegen an, wobei sie diese verunreinigen und pathogene Keime übertragen können. Auf solchen - oft stark riechenden - Substraten werden auch die zahlreichen Eier abgelegt, aus denen die typischen Larven (Maden) schlüpfen.
Die Rechtsmedizin analysiert Vorhandensein von Eiern und Entwicklungsstadien von Larven für Erkenntnisse über Todeszeitpunkt und Liegedauer von Leichen. Goldfliegen-Larven besiedeln auch offene Wunden, wo sie sich von abgestorbenem Gewebe ernähren. Die Biochirurgie (Madentherapie) nutzt steril aufgezogene Larven von Lucilia sericata zur Reinigung schwer heilender Wunden, wobei die Tiere Bakterien unschädlich machen und durch Abgabe von verschiedenen Substanzen die Bildung von gesundem Granulationsgewebe stimulieren. Die Larven von Schmeißfliegen-Arten können aber auch parasitisch von lebendem Gewebe unter der Haut von Warmblütern leben und, oft bedingt durch Sekundärinfektionen, hohe Verluste in der Nutztierhaltung auslösen. Ein Beispiel ist die amerikanische Neuwelt-Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax), die immense Schäden vor allem in Rinder-, Schaf- und Ziegenzucht verursachte und erfolgreich durch massenhafte Aussetzung von in Fabriken gezüchteten und mit ionisierender Strahlung sterilisierten Männchen bekämpft wird.
Weiterhin können Schmeißfliegen-Larven als Parasitoide von Amphibien auftreten (z. B. die Kröten-Goldfliege Lucilia bufonivora), was zum Tod der Wirtstiere führt. Mit demselben Ergebnis befallen andere Arten Schnecken, Regenwürmer oder Termiten, und die Vertreter der Unterfamilie Rhinophorinae, die wegen ihrer meist dunkel gefärbten, kräftig beborsteten Körper und Beine leicht mit Raupenfliegen (Tachinidae) verwechselt werden können, sind die einzigen Insekten, die sich auf Asseln als Wirtstiere spezialisiert haben.
Man trifft die Imagines häufig auf Blüten an, wo sie sich von Nektar und Pollen ernähren und dabei zur Bestäubung beitragen. Weitere Nahrungsquellen sind proteinreiche organische Stoffe wie Aas, Abfälle und Exkremente, aber auch Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Käse...) locken die Schmeißfliegen an, wobei sie diese verunreinigen und pathogene Keime übertragen können. Auf solchen - oft stark riechenden - Substraten werden auch die zahlreichen Eier abgelegt, aus denen die typischen Larven (Maden) schlüpfen.
Die Rechtsmedizin analysiert Vorhandensein von Eiern und Entwicklungsstadien von Larven für Erkenntnisse über Todeszeitpunkt und Liegedauer von Leichen. Goldfliegen-Larven besiedeln auch offene Wunden, wo sie sich von abgestorbenem Gewebe ernähren. Die Biochirurgie (Madentherapie) nutzt steril aufgezogene Larven von Lucilia sericata zur Reinigung schwer heilender Wunden, wobei die Tiere Bakterien unschädlich machen und durch Abgabe von verschiedenen Substanzen die Bildung von gesundem Granulationsgewebe stimulieren. Die Larven von Schmeißfliegen-Arten können aber auch parasitisch von lebendem Gewebe unter der Haut von Warmblütern leben und, oft bedingt durch Sekundärinfektionen, hohe Verluste in der Nutztierhaltung auslösen. Ein Beispiel ist die amerikanische Neuwelt-Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax), die immense Schäden vor allem in Rinder-, Schaf- und Ziegenzucht verursachte und erfolgreich durch massenhafte Aussetzung von in Fabriken gezüchteten und mit ionisierender Strahlung sterilisierten Männchen bekämpft wird.
Weiterhin können Schmeißfliegen-Larven als Parasitoide von Amphibien auftreten (z. B. die Kröten-Goldfliege Lucilia bufonivora), was zum Tod der Wirtstiere führt. Mit demselben Ergebnis befallen andere Arten Schnecken, Regenwürmer oder Termiten, und die Vertreter der Unterfamilie Rhinophorinae, die wegen ihrer meist dunkel gefärbten, kräftig beborsteten Körper und Beine leicht mit Raupenfliegen (Tachinidae) verwechselt werden können, sind die einzigen Insekten, die sich auf Asseln als Wirtstiere spezialisiert haben.
illustrierte Arten