In Berlin-Brandenburg vorkommende Familien
sortiert nach deutschen Namen   sortieren nach wissenschaftlichen Namen
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Bolitophiliden
Bolitophilidae
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Büschelmücken
Chaoboridae
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Diadociiden
Diadociidae
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Ditomyiiden
Ditomyiidae
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Dungmücken
Scatopsidae
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Dunkelmücken
Thaumaleidae
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Faltenmücken
Ptychopteridae
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Fenstermücken
Anisopodidae
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Gallmücken
Cecidomyiidae
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Gnitzen
Ceratopogonidae
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Haar-, Märzmücken
Bibionidae
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Kriebelmücken
Simuliidae
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Langhornmücken
Keroplatidae
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Löcherpilzmücken
Mycetobiidae
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Moosmücken
Cylindrotomidae
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Pilzmücken
Mycetophilidae
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Schmetterlingsmücken
Psychodidae
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Schnaken
Tipulidae
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Stechmücken
Culicidae
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Stelzmücken
Limoniidae
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Sumpfmücken
Pediciidae
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Tastermücken
Dixidae
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Trauermücken
Sciaridae
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Wintermücken
Trichoceridae
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Zuckmücken
Chironomidae

Chaoboridae - Büschelmücken
Die Büschelmücken sind eine kleine, weltweit verbreitete Familie von etwas über 50 Arten. In Deutschland sind mindestens 6 davon anzutreffen, da sich hinter einzelnen Arten Artkomplexe verbergen könnten. Sie erinnern einerseits an die verwandten Stechmücken (Culicidae), haben aber einen verkürzten Rüssel, der nicht zum Blutsaugen eingesetzt wird. Andererseits gibt es große Ähnlichkeit mit den Zuckmücken (Chironomidae), aber Unterschiede in der Flügelnervatur.
Die Imagines werden 1,5-10 mm lang. Es sind schlanke, langbeinige Tiere mit aufgewölbtem Thorax, Körper und Flügel sind behaart. Die in Ruhe übereinandergefalteten Flügel erreichen beim Männchen nicht das Hinterleibsende. Die 15-gliedrigen Fühler sind bei den Männchen lang federig behaart (daher „Büschelmücken“) und ähnlich denen der Zuckmückenmännchen. - Man trifft die geschlechtsreifen Tiere in der Umgebung ihrer Schlupfgewässer an. Sie sind Blütenbesucher, ihre Lebensspanne beträgt etwa eine Woche.
Die bis zu 2 cm langen Larven sind die einzigen im Freiwasser anzutreffenden planktontischen Insekten. Sie leben in oft riesigen Mengen in Tümpeln und Seen, insbesondere in nährstoffreichen Gewässern können tausende bis zehntausende Individuen auf einen Quadratmeter kommen. Dadurch sind sie ein wesentliches Glied in der Nahrungskette von Feuchtbiotopen. Der Handel bietet Chaoborus-Larven unter der Bezeichnung „Weiße Mückenlarven“ als beliebtes Zierfischfutter an. - Büschelmücken-Larven sind großteils durchsichtig („Glasstäbchenlarven“). Sie schweben waagerecht und können mittels mehr oder weniger gefüllter Gasblasen im Körper aktiv aufsteigen oder sinken, ersteres nachts, um Fressfeinden zu entgehen. Es sind Lauerjäger; ihre Fühler sind zu Fangorganen umgebildet, mit denen sie blitzschnell kleine Krebstierchen („Wasserflöhe“ u. a.) ergreifen, zerquetschen und in die Mundöffnung schieben. Am Ende der Larvalentwicklung stehen die Puppen senkrecht mit langgestrecktem Hinterleib dicht an dicht im Wasser. Bei einem Massenschlupf bilden sich rauchwolkenartige Schwärme. Im Gebiet der Afrikanischen Großen Seen werden die zu Millionen auftretenden Individuen von Chaoborus edulis von den Anwohnern zu proteinreichen Nahrungsmitteln verpresst und gebraten („Kunga-Kuchen“).

illustrierte Arten
Bild
Chaoborus crystallinus

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