In Berlin-Brandenburg vorkommende Familien
sortiert nach wissenschaftlichen Namen   sortieren nach deutschen Namen
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Anisopodidae
Fenstermücken
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Bibionidae
Haar-, Märzmücken
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Bolitophilidae
Bolitophiliden
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Cecidomyiidae
Gallmücken
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Ceratopogonidae
Gnitzen
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Chaoboridae
Büschelmücken
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Chironomidae
Zuckmücken
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Culicidae
Stechmücken
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Cylindrotomidae
Moosmücken
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Diadociidae
Diadociiden
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Ditomyiidae
Ditomyiiden
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Dixidae
Tastermücken
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Keroplatidae
Langhornmücken
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Limoniidae
Stelzmücken
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Mycetobiidae
Löcherpilzmücken
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Mycetophilidae
Pilzmücken
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Pediciidae
Sumpfmücken
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Psychodidae
Schmetterlingsmücken
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Ptychopteridae
Faltenmücken
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Scatopsidae
Dungmücken
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Sciaridae
Trauermücken
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Simuliidae
Kriebelmücken
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Thaumaleidae
Dunkelmücken
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Tipulidae
Schnaken
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Trichoceridae
Wintermücken

Psychodidae - Schmetterlingsmücken
Schmetterlingsmücken kommen in den meisten Regionen der Erde vor, besonders groß ist ihre Vielfalt in den Tropen. Etwas über 3000 Arten sind bekannt, sie werden in 6 Unterfamilien zusammengefasst. Die Vertreter einiger Unterfamilien sind schlank und langbeinig mit schmalen Flügeln, die meisten haben aber einen gedrungenen Körperbau mit kurzen Beinen und recht breiten Flügeln. In Deutschland leben über 150 Arten.
Die winzigen Psychodiden werden nur 1 bis 5 mm groß. Sie sind am ganzen Körper inklusive der Flügel mit dichten, langen Haaren bedeckt und ähneln Miniaturschmetterlingen. Ihre Fühler sind perlschnurartig aus meist 12 bis 16 Gliedern aufgebaut, jedes Glied trägt einen Kranz quirlig angeordneter Börstchen. Der Kopf sitzt tief am hoch aufgewölbten Thorax. Die Flügel sind in Ruhe flach ausgebreitet oder bedecken dachförmig den Hinterleib, in der Unterfamilie der Sandmücken werden sie schräg nach oben gerichtet getragen. Ihre Behaarung kann einfarbig oder auch gefleckt sein, das Muster ist aber für die Artbestimmung oft nicht geeignet. Wichtiger ist die Flügelnervatur aus weitgehend parallel verlaufenden Adern mit wenigen Gabelungen, die aber durch die Behaarung mehr oder weniger verdeckt wird. Zusätzlich werden in Bestimmungsschlüsseln Merkmale der Mundwerkzeuge, der Fühlerglieder und des männlichen Genitals herangezogen, die auf Lebendfotos nicht kenntlich sind.
Schmetterlingsmücken sind schlechte Flieger und bewegen sich gern laufend oder in kleinen Sprüngen fort. Bei starkem Wind können sie aber über beträchtliche Distanzen verblasen werden. Sie halten sich zumeist in der Nähe ihrer Brutstätten auf. Die Männchen mancher Arten haben spezielle Strukturen an Kopf und Thorax ausgebildet, die als Schauorgane auffällig gefärbte Haare tragen oder auch für die Balz wichtige Duftstoffe absondern können. Mit speziellen Sinnesorganen an den Fühlergliedern können diese Lockstoffe wahrgenommen werden.
Die Larven benötigen feuchte Lebensräume mit guter Sauerstoffversorgung. Sie verwerten sich zersetzendes organisches Material und die darin befindlichen Mikroorganismen in Gewässern und im Erdboden wie auch in Totholz, Kompost, Dung und Aas. Unter günstigen Bedingungen liegen zwischen Eiablage und Schlupf des geschlechtsreifen Tiers 7 bis 28 Tage, woran sich eine etwa zweiwöchige Lebensspanne der geflügelten Mücke anschließt. Psychoda-Arten und Clogmia albipunctata entwickeln sich in großen Mengen in Sanitärsystemen und Kläranlagen, wo die Larven den Biofilm in den Abwasserrohren abweiden und zur Wasserreinigung beitragen. Die Mücken tauchen entsprechend häufig in Badezimmern, Duschen und Toiletten auf, was in Krankenhäusern nicht unbedenklich ist, weil Problemkeime übertragen werden können.
In einigen Gattungen ernähren sich die Weibchen von Blut; Wirte sind Reptilien, Amphibien, Vögel und Säugetiere inklusive des Menschen. Besonders bekannt sind die in wärmeren Regionen beheimateten, aber nach Norden vordringenden Sandmücken (Unterfamilie Phlebotominae). Ihre Bisse lösen nicht nur stark juckende Hautreizungen aus, mit dem Speichel können auch Viren, Bakterien und Leishmanien (Geißeltierchen) übertragen werden, welche Auslöser schwerwiegender Erkrankungen sind. Insbesondere sind hier die Leishmaniosen (Hautgeschwür „Orientbeule“, Befall innerer Organe „Kala Azar“) zu nennen. Ein wichtiges Reservoir für diesen Erreger bilden streunende Hunde im Mittelmeerraum. Wechseln Sandmückenweibchen bei ihren Blutmahlzeiten zwischen infiziertem Hund und Mensch, ist die Übertragung von Leishmanien möglich, daher sind in in dieser beliebten Urlaubsregion Vorsichtsmaßnahmen geboten.

illustrierte Arten
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Clogmia albipunctata
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Panimerus albifacies
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Paramormia ustulata
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Peripsychoda auriculata
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Philosepedon humeralis
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Pneumia nubila
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Pneumia trivialis
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Psychoda alternata
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Trichomyia urbica

Familie in der Artenliste zeigen